Der Ihram ist ein besonderer Weihezustand während der Hadsch und der Umrah und gleichzeitig ist er der Name für eine besonders Gewand, das für männliche Reisende verpflichtend ist. 

Wenn ihr die Hadsch oder die Umrah vollziehen wollt, müsst ihr in einen Zustand eintreten, der Ihram genannt wird. Es ist Sunna, davor eine Ganzkörperwaschung sowie danach ein freiwilliges Gebet zu verrichten. Ihr tretet in diesen Zustand ein und legt das gleichnamige Gewand bei bestimmten geografischen Punkten (arab. Miqat) an.

Da die meisten Reisenden heute mit dem Flugzeug in Jeddah landen, ist es die übliche Praxis, den Ihram vor Betreten des Flugzeugs anzulegen und die Absicht für die Hadsch zu fassen, während man den Ort des Miqat überfliegt. Sobald ihr das getan habt, sind euch bestimmte, ansonsten erlaubte Dinge verboten. Männer tragen keine genähte Kleidung und dürfen ihren Kopf nicht bedecken. Frauen tragen übliche Kleidung, dürfen aber ihre Gesichter nicht verhüllen.

Während man sich im Ihram befindet, sind unter anderem folgende Dinge verboten: die Jagd auf Wild, das Töten von Insekten und anderen Tieren, Geschlechtsverkehr, das Kämpfen oder Streiten, zu heiraten, das Kopfhaar zu kämmen oder abzuschneiden, die Nägel zu schneiden sowie den Körper zu parfümieren oder auf eine andere Weise zu verschönern.

Dieser Eintritt in den Weihezustand ist, zusammen mit der nötigen Absicht, der Beginn der Hadsch beziehungsweise der Umrah.

Zum Eintritt in den Weihezustand der Hadschis gehört die Rezitation der Talbiya „Labbayk, Allahumma Labbayk“ (zu Diensten, Oh Allah, zu Diensten). Sie wird regelmäßig auf der Reise wiederholt; insbesondere nach dem Pflichtgebet, bei Sonnenaufgang, wenn sich Gruppen begegnen und bei anderen passenden Gegebenheiten. Beim Betreten Mekkas wird die Talbiya bis zur Beendigung der ersten Rituale des Tawaf und des Sa’i ausgesetzt und erst wieder in ‘Arafat begonnen.

Ihram endet – je nach Rechtsschule – schließlich nach der Abschiedsumkreisung der Kaaba (arab. Tawaf al-Ifada).